Vielfalt leben: Inklusion von Anfang an

Kinderkrippen sind heute Begegnungsräume unterschiedlichster Sprachen, Kulturen, Familienformen und Entwicklungs-­geschwindigkeiten. Inklusion bedeute

Vielfalt leben: Inklusion von Anfang an

Veröffentlicht am

9 Juni, 2025

Kinderkrippen sind heute Begegnungsräume unterschiedlichster Sprachen, Kulturen, Familienformen und Entwicklungs-­geschwindigkeiten. Inklusion bedeutet, diese Vielfalt nicht zu verwalten, sondern aktiv zu gestalten – vom Raumkonzept bis zur täglichen Gesprächskultur.

Warum Inklusion mehr ist als Integration
Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet alle Bildungsorte zur Teilhabe ohne Ausgrenzung. In der Schweiz konkretisieren Standards wie der „Orientierungsrahmen frühe Bildung“ und das Zertifikat QualiKita diese Vorgabe, indem sie Diversitäts­kompetenz zur Qualitäts­dimension erklären kibesuisse.ch. Inklusion verändert deshalb nicht das Kind, sondern die Umgebung: flexible Möbel statt starrer Tische, mehrsprachige Bilderbücher statt Monokultur, Gebärden im Morgenkreis, damit alle mitreden können.

Alltag, der Unterschiede sichtbar feiert

  • Morgenbegrüssung in den Familiensprachen macht Wertschätzung hörbar.

  • Feste wie Ramadan, Diwali oder Samichlaus entstehen im Dialog mit Eltern: Was bedeutet das Fest, welche kindgerechten Rituale passen in die Krippe?

  • Eine Fotowand „Meine Liebsten“ zeigt Patchwork-, Ein-Eltern-, Regenbogen- und Gross­familien – jede wird mit dem gleichen Respekt vorgestellt.

Sprach- und Kulturbarrieren abbauen
Piktogramme erklären Regeln ohne Worte, Audio-Botschaften der Eltern füllen eine digitale Klangbibliothek, und mehrsprachige Aushänge vermeiden, dass wichtige Infos nur auf Deutsch kursieren. UNICEF betont, dass solche „low-cost, high-impact“-Lösungen frühkindliche Teilhabe direkt verbessern unicef.org.

Kinder mit Beeinträchtigungen selbstverständlich begleiten
Früherkennung heisst: beobachten, dokumentieren, wertfrei ansprechen. Heilpädagogische Früherziehung (HPF) ist in der Schweiz als Sonderschulmassnahme finanziell abgesichert und kann bereits vor dem Kindergarten eingesetzt werden szh.ch. Eine Heilpädagogin arbeitet häufig 1-mal pro Woche im vertrauten Umfeld des Kindes und bringt Ideen in die Gruppe ein – von Gebärden unterstützter Kommunikation bis zu adaptivem Spielmaterial.

Raum & Material inklusiv denken
Barrierearme Laufwege, höhen­verstellbare Tische, Rückzugs­ecken mit gedämpftem Licht oder Fühlboxen für sensorische Regulation sorgen dafür, dass jedes Kind mitspielen kann. Bildkarten helfen auch Kindern ohne Diagnose, den Tagesablauf selbst­ständig zu verstehen.

Eltern als Expert*innen einbinden
Tür-und-Angel-Gespräche, Portfolio-Mappen und mehrsprachige Elternabende schaffen Transparenz. Wenn Eltern ihr kulturelles Wissen oder ihre Gebärden­kompetenz teilen dürfen, entsteht echtes Co-Teaching.

Fazit: Inklusion wird erlebbar, wenn Vielfalt sichtbar ist, Sprache keine Eintritts­hürde bleibt und jedes Kind seine Stärken täglich zeigen darf. So wächst ein Gemeinschaftsgefühl, das Unterschiede als Bereicherung erlebt.

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