Im Krippenalltag sind Konflikte keinesfalls die Ausnahme – ganz im Gegenteil. Kinder befinden sich in einer intensiven Lern- und Entwicklungsphase, in der sie nicht nur ihre eigene Persönlichkeit entdecken, sondern auch den Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen erproben. Dabei treffen unterschiedliche Interessen, Temperamente und Bedürfnisse aufeinander, was zu Konflikten führen kann. In diesem dritten Teil unserer Blogserie widmen wir uns den häufigsten Konfliktthemen und zeigen auf, warum sie entstehen.
Ein Klassiker: Zwei Kinder wollen mit demselben Spielzeug spielen. Das Kind, welches gerade damit spielt, möchte es nicht hergeben, und das andere ist wütend, weil es zu kurz gekommen ist.
Warum entstehen sie?
Ob es nun die einzige Schaufel im Sandkasten ist oder das letzte Stück Obst auf dem Tisch: Ressourcen sind oft begrenzt.
Was lernen Kinder daraus?
Im Krippenalltag gibt es feste Abläufe, wie Essenszeiten, Mittagsschlaf und gemeinsames Aufräumen. Manche Kinder möchten lieber weiterspielen, anstatt sich an den Tisch zu setzen oder in den Schlafraum zu gehen.
Warum sind Regeln wichtig?
Kinder in der Krippe beginnen, aktiv Grenzen auszuprobieren. Was passiert, wenn sie sich nicht an die Regel halten oder etwas Verbotenes tun?
Was lernen Kinder daraus?
Gerade im Alter von ein bis drei Jahren kommen Trotzreaktionen häufiger vor. Kinder erleben starke Gefühle, können sie aber noch nicht angemessen ausdrücken oder regulieren.
Warum so heftig?
In einer Gruppe kann es vorkommen, dass ein Kind das Gefühl hat, weniger Aufmerksamkeit von der Fachkraft zu erhalten als ein anderes.
Was lernen Kinder daraus?
Gerade in Krippen, in denen Kinder mit verschiedenen Erstsprachen zusammenkommen, entstehen Konflikte, weil sie sich nicht (oder nur unzureichend) verstehen.
Mögliche Folgen
Auch wenn Kinder die gleiche Sprache sprechen, fehlen ihnen oft noch die richtigen Worte, um ihre Wünsche oder Probleme klar auszudrücken.
Was kann helfen?
In einer Gruppe treffen oft sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Während manche Kinder im Spiel eher spontan und stürmisch sind, gehen andere still und vorsichtig vor.
Wo hakt es?
Kinder, die sehr sensibel sind, reagieren möglicherweise schneller gekränkt, während andere kaum etwas aus der Ruhe bringt.
Lernziel
Im Krippenalltag zeigt sich eine bunte Vielfalt an Konfliktsituationen: vom Streit um Spielzeug über Trotzanfälle bis hin zu Missverständnissen aufgrund fehlender Sprachfertigkeiten. All diese Konflikte sind Teil des Entwicklungsprozesses und helfen Kindern dabei, wichtige soziale und emotionale Fähigkeiten zu erwerben. Als Fachkräfte und Eltern ist es unsere Aufgabe, Kindern den Raum und die Unterstützung zu bieten, um konstruktiv mit Konflikten umzugehen.
Im nächsten Artikel schauen wir uns an, welche Strategien und Methoden helfen können, diese Konflikte im Alltag positiv zu begleiten und aufzulösen. Wir werden konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen geben, damit der Umgang mit Konflikten im Krippenalltag immer mehr zur Chance statt zur Herausforderung wird.